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Warum gestern ein sehr besonderer Tag in meinem Leben war …

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… und ich aufgeräumt bin. So schnell trennt es sich nicht. Nicht nach 23 Jahren Beziehung mit 17 Jahren Ehe. Das ist auch gut so.

Ich habe vorher 2 1/2 Jahre (ab August 2011) darüber nachgedacht, was ich mitnehmen würde, wenn ich ausziehe.

Und dann brauchte es wohl genau diese 2 1/2 Jahre (und ein Erdbeben), bis ich die Fähigkeit hatte, doch zu gehen. Im März 2014.

So ist es schon faszinierend, dass meine Ehescheidung (in Begleitung meines Anwalts – ein wundervoller Mensch) gestern nur 5 Minuten dauerte.

Und ich hatte sehr gemischte Gefühle. Schon Tage vorher.

So beschloss ich gestern früh diesen besonderen Tag mit einem Tattoo zu verewigen.

Ich wählte den Schmetterling.

Mein Weg der Veränderung kann mit dem des Schmetterlings verglichen werden. Wenn ich von Veränderung spreche, so meine ich, dass ich in diesem Prozess Einstellungen und Verhaltensmuster loslassen konnte, die in meinem Leben zentral waren.

Zurück zum wirklich Wichtigen.

10 Minuten vor Öffnung des Tattoostudios, in dem mein Lieblingstätowierer arbeitet, stand ich gestern vor seiner Tür.

Hassan ist ein wunderschöner Mann. Ich gehe nur zu ihm, weil ich jedesmal in seinen schwarzen Augen versinke.

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Er: „Was willst Du?“

Ich: „Mit Dir reden.“

Er: „Na dann los.“

Ich: „Ich will ein Tattoo. HEUTE. Habe 11:40 Uhr meinen Scheidungstermin. Danach, wann immer Du kannst.“

Er: „Bin voll. Geht nicht.“

Ich: „Doch. Muss gehen. Ich habe Entwürfe dabei.“

Er: „Zeig mal her.“

Ich gab ihm die Motive. Er schaute sie durch und sagte nur, dass alle Scheiße aussehen. Und die Art der Schmetterlinge nicht zu mir passen. Zu viel Schnörkel und Kringel. Das wäre ich nicht.

Er: „Was soll das? Alles Scheiße. Bis auf eins. Das ist gut.“

Ich: „Wann?“

Er: „Heute nicht.“

Ich: „BITTE – B I T T E – HASSAN. Du musst es auch nicht umsonst machen.“

Er: „Mach ich sowieso nicht.“ Und er lächelte.

Jetzt wusste ich, dass ich der Uhrzeit für HEUTE sehr nah war. Hassan ging zum PC und rief mir „17:30 Uhr“ zu.

Ich schmiss meine gesamte Tagesplanung in den Müll. Nur um in Hassans schwarze Augen zu schauen … 🙂

Ich war überglücklich. An keinem anderen Tag hätte ich dieses Tattoo haben wollen.

Endlich 17:30 Uhr.

Er: „Wohin?“

Ich: „Linker oberer Unterarm bis zur Hand.“

Er: „Sieht Scheiße aus.“

Ich: „Wohin dann? Hals?“ 🙂 🙂

Ich ließ mich bisher immer von ihm inspirieren. Und war danach begeistert.

Er: „Rechte Arm Puls.“

Ich: „Mach!“

Während er seiner Kunst an meinem Unterarm nachging, fragte er mich plötzlich:

Er: „Was ist eigentlich mit dem Typen, dessen Namen auf Deiner Haut steht?“

Ich: „Hassan, ich liebe Dich auch.“

Er lächelte. Ich mag seine Sicht auf so manche Dinge.

Als er fertig war und zufrieden mit sich und ich zufrieden mit ihm, nannte er mir den Preis für seine kurzfristige und – wie immer – tolle Arbeit.

Ich schluckte.

Er: „DU wolltest heute das Tattoo. Ich war komplett voll.“

Ich: „Danke.“

Mal gut, dass ich sonst mittlerweile wenig Ausgaben und Kosten habe.

Wir umarmten uns und ich verließ stolz, aufgeräumt und klar, wie kaum zuvor in meinem Leben, sein Studio.

Ich blicke in eine Zukunft, die ich nicht voraussehen kann.

Ich kann mich jedoch heute auf eine tolle neue Aufgabe konzentrieren.

Ich liebe meine Familie. Die Menschen, die mich begleiten.

Und aus meiner emotionalen Berührung durch einen aktuellen Mann – nicht Hassan 🙂 – mein Leben im Gleichgewicht ins Schwanken zu bringen, gehört zu meinem Leben im Gleichgewicht im Moment sehr dazu. Das ist einfach schön.

Willkommen im Leben.

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