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Warum ich heute auch mal mein Essen fotografiert habe …

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… und meine Tochter nie sagen würde und noch NIE gesagt hat: „Futtern wir bei Muttern.“ 🙂 Ich kann nicht kochen. Ich konnte noch nie kochen. Außer Tee und Kaffee.

 Der Beweis auf dem Bild unten rechts. Und da ist nicht nur Wasser drin. Sondern auch zwei Teebeutel.2015_11_28_132104

Ich kann nicht kochen.

Das ist allerdings eine Untertreibung. Ich kann sowas von nicht kochen, dass es schon wieder eine Leistung ist. In meinen ersten reichlich vier Lebensjahrzehnten war ich überzeugt, dass Gemüse bereits kleingeschnitten in der Tiefkühlabteilung wächst, gleich neben den Kartoffelkroketten. Ich habe noch jedes Huhn in Sägespäne verwandelt, und wenn ich es einmal wagte, Freunde zu bekochen, waren die nur deshalb sprachlos, weil sie zuerst den matschigen Pizzateig vom Gaumen kriegen mussten. Gottseidank war mein ExNochMann mit etwas mehr Talent gesegnet und es gab wenigstens regelmäßig Nudeln mit Tomatensoße. 😉

Obwohl ich in einer Zeit aufgewachsen bin, in der unsere Nahrung noch sehr viel mehr „handmade“ war als heute und meine Großeltern eine richtige Bauernwirtschaft betrieben, habe ich mir – was das Kochen anbetrifft – nichts, aber rein gar nichts, abgeschaut.

Als wir Kinder waren, gaben mein Cousin und ich den Hässchen Namen und wir streichelten sie. Am nächsten Tag haben wir sie gegessen und später verkauften wir dann das abgezogene Fell auf dem Markt.

Anstatt meiner Mutter und meiner Großmutter über die Schultern zu schauen, habe ich lieber mit meinem Cousin und den Jungs Blödsinn gemacht. Ich habe nicht viel gelernt, aber Regeln mit den Anderen zu übertreten und dabei einen Heidenspaß zu haben, das konnte ich sehr schnell. Wie gelehrig ich doch war.

Beim Kochen hörte meine Gelehrsamkeit UND vor allem mein Interesse auf.

Meinen ersten und letzten Milchreis habe ich selbstgemacht. Aus der Tüte. Damals vor über 20 Jahren. Das singt mir meine Tochter heute noch vor. 😉

Kein Mensch hat mir erzählt, dass man Spargel schälen muss. 2015-11-17 13.51.48

So blieb mein erstes Spargelessen mit meinem Mann und meinem Kind (leider mit dem Erinnerungsvermögen eines Genies) irgendwann zu Beginn der 90iger Jahre ein nachhaltiges Erleben – für die Anderen. Und immer wieder wird diese alte Kamelle aufgewärmt. Warum müssen sich eigentlich Menschen auf meine Kosten immer wieder halb tot lachen …

Apropos halb tot lachen:

Mein Tochter wurde eine zeitlang von Broccoli-Nudelauflauf von Lidl – natürlich als Fertigpodukt –  und Nudeln mit Tomatensoße – das klappte „handemade“ – ernährt. Und wurde auch groß.  Ich glaube fest daran, dass die Fertiggerichte von früher gesünder waren … Muhahahahahaaaaaa!!!

Nach fast einem Jahr habe ich mit meinem Vitamix (ich bekomme leider kein Geld dafür, das ich dieses schreibe) das erst mal eine roh-vegane Suppe „gekocht“, gezaubert und kreiert. Weil Herd geht ja nicht. 2015_10_19_122545

Da MIR die Suppe gelang, ist sie deppensicher. Für Dummies sozusagen.

Man werfe …

  • eine beliebige Anzahl Tomaten samt Haut und Haar in den Mixer
  • füge zwei Stangen Staudensellerie sowie Möhren und Ingwer hinzu und
  • püriere das Ganze grob
  • würze den ganzen Quatsch mit etwas Curry, Apfeldicksaft und Muskatnuss
  • dann stelle man den Vitamix auf das Suppenprogramm und lässt alles unter tösendem Lärm des Mixers ca. 3 Minuten die Nachbarn auf den Plan rufen (Scherz)
  • zum Schluss für ein zwei Sekunden rohe braune Champignons dazu werfen
  • Die Clementinen mussten weg.
  • und mit den Kürbiskernen und dem Kürbiskernöl sah es zumindest für das Foto gekonnt aus – fand ich

JAAAA, es war lecker. Obwohl das wohl niemand so recht glauben kann, der mich noch vor meiner rohveganen Zeit als „Köchin“ kennt. 😉

Und jetzt weiß ich, warum ich mit Begeisterung Rohkostveganerin wurde und bin. Weil ich nicht kochen kann. Noch nie kochen konnte. Das mit den moralisch-ethischen und gesundheitlichen Gründen wird einfach überbewertet. 😉

“Wenn Sie jeden Tag tote Tiere und Gekochtes in Ihren Körper reinstopfen, dann ist irgendwann die  Mülltonne voll. Das ist banal, aber ganz logisch.”
Nena (Popstar)

 

(Roh-) Köstlich dankbar und zufrieden.

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5 Kommentare

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  2. Und das ganze isst Du kalt? Ich esse auch gerne solche Suppen, aber heiß schmecken sie viel besser. Musst es ja nicht kochen, nur erwärmen, dann ist es doch auch noch roh. Ich mag auch gerne Kokosmilch in solchen Suppen, die ist ja auch roh, oder? Ist doch nur Kokoszeug und Wasser.

    Viele Grüße,
    Moppi

    Antworten

    • Liebe Moppi (Anett ;-)),
      dank der 3 Minuten im Vitamix ist die Suppe leicht warm. Na ja, ich schätze so 45 Grad wird sie haben. Das ist mein Gefühl und könnte sich auch mit den Angaben der Röhköstler decken. UND ich habe gestern Kokosmilch/Kokosmuss vergessen. Das wäre noch das i-Tüpchelchen gewesen. Und meine Muss/Öl/Milch ist in der Tat in Rohkostqualität. 🙂
      Liebe Grüße
      Astrid
      P. S. Deine Blogseite ist optisch sehr gelungen.

      Antworten

  3. Astrid! Ganz große klasse Dein Artikel! Ich habe immer noch Tränen in den Augen vom lesen! Das ist wirklich der lustigste und kreativste Grund Rohveganerin zu werden! Alle Achtung!
    Liebe Grüße
    Steffi

    Antworten

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