Und so ist es endlich an der Zeit, dass ich mich dieser Frage einmal aus wirklich wissenschaftlicher Sicht nähere. 😉
Obgleich die periodisch auftretende Frage nach der Existenz des Weihnachtsmannes wohl nie gänzlich geklärt werden kann. Es sei denn, wir verbannen dieses Thema, welches die Geister der Nation gerade jetzt in der Adventszeit beschäftigt, aus dem täglichen Gedankengut.
Meine folgenden Überlegungen können dabei helfen, eine Antwort zu finden.
Also, let’s go …
- Ich glaube, kein Rentier kann fliegen.
Aber es gibt noch über 300.000 unbekannte Spezies von lebenden Organismen, die noch klassifiziert werden müssen. Obwohl es sich dabei hauptsächlich um Insekten und Bakterien handelt, schließt dies nicht mit letzter Sicherheit die Möglichkeit fliegender Rentiere aus, die nur der Weihnachtsmann bisher gesehen hat.
- Es gibt über 2 Milliarden Kinder auf der Welt.
Aber da der Weihnachtsmann (scheinbar) keine Moslems, Hindu, Juden und Buddhisten beliefert, reduziert sich seine Arbeit auf etwa 15 % der Gesamtzahl – knapp 400 Millionen Kinder. Bei der durchschnittlichen Kinderzahl von 3,5 pro Haushalt ergibt das 91,8 Millionen Häuser.
Ich nehme an, dass in jedem Haus mindestens ein braves Kind lebt.
- Der Weihnachtsmann hat einen 31-Stunden-Weihnachtstag.
Dies ist bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist, (was logisch erscheint). Damit ergeben sich 822,6 Besuche pro Sekunde.
Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/1000 Sekunde Zeit für seine Arbeit:
- Parken,
- aus dem Schlitten springen,
- den Schornstein runterklettern,
- die Socken füllen,
- die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen,
- alle übriggebliebenen Reste des Weihnachtsessens vertilgen (wenn ich der Weihnachtsmann wäre …,
- den Schornstein wieder raufklettern,
- und zum nächsten Haus fliegen.
Angenommen, dass jeder dieser 91,8 Millionen Stops gleichmäßig auf die ganze Erde verteilt ist, fliegt der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1040 km pro Sekunde, also der 3000fachen Schallgeschwindigkeit.
Zum Vergleich: das schnellste von Menschen gebaute Fahrzeug, der Ulysses Space Probe, fährt mit lächerlichen 43,8 km pro Sekunde.
Auch wenn der Name „Rentier“ hier und da für Verwirrung sorgen mag, ein gewöhnliches, handelsübliches Rentier schafft höchstens 24 km pro STUNDE.
- Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt.
Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein mittelgroßes Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat der Schlitten ein Gewicht von 378.000 Tonnen geladen, nicht gerechnet den Weihnachtsmann selbst, der übereinstimmend in der Lieteratur als übergewichtig beschrieben wird.
Ein gewöhnliches Rentier kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Selbst bei der Annahme, dass ein „fliegendes Rentier“ (siehe Punkt 1) das zehnfache des normalen Gewichtes ziehen könnte, braucht man für den Schlitten nicht acht oder vielleicht neun Rentiere. Man braucht 216.000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht – den Schlitten selbst noch nicht einmal eingerechnet – auf 410.400 Tonnen. Das ist mehr als das 5,4fache des Gewichtes der „Queen Mary 2“, die nur 76.000 wiegt.
- 410.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/s erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand.
Dadurch werden die Rentiere aufgeheizt, etwa so wie ein Raumschiff, das wieder in die Erdatmosphäre eintritt.
Das vorderste Paar Rentiere muss dadurch 16,6 Trillionen Joule Energie absorbieren. Pro Sekunde. Jedes! Anders ausgedrückt: sie werden praktisch augenblicklich in Flammen aufgehen.
Das nächste Paar Rentiere wird dem Luftwiderstand preisgegeben, und es wird ein ohrenbetäubender Knall erzeugt. Das gesamte Team von Rentieren wird innerhalb von 5 Tausendstel Sekunden verdampft. Der Weihnachtsmann wird währenddessen einer Beschleunigung von der Größe der 17.500fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt.
Ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann würde an das Ende seines Schlittens genagelt (wie Jesus ans Kreuz – nur wesentlich schneller) mit einer Kraft von 20,6 Millionen Newton.
Damit komme ich zu dem unaufhaltsamen Schluss …
… wenn – und nur wenn – der Weihnachtsmann wirklich irgendwann einmal die Geschenke gebracht hat, dann ist er heute echt tot.
Das leuchtet sogar mir ein. Bloß, wie erkläre ich das aber meinem Enkelsohn??
Heilige Scheisse. Schade eigentlich.
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P. S. Alle Angaben sind mathematisch und physikalisch ohne Gewähr. 😉