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Warum manche vegane Rohköstler echt schräg sind …

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… manchmal. Gottseidank nur manchmal. Gestern Abend kam ich vor nachdenklichem Schmunzeln kaum in den Schlaf. Warum?

Gestern Abend war ich noch mal kurz im „Supermarkt“ meines Vertrauens, im Veganz Schivelbeiner Straße in Berlin.

Ich mag den Laden sehr, da ich die meisten Mitarbeiter schon lange kenne und irgendwie ist es immer ein Stück vertraute Heimat. 2011 war dieser Markt der erste komplett vegane Supermarkt in Berlin. Vielleicht auch in Deutschland.

An der Kasse stand Alex. Das freute mich. Und meinen Hund Jaso auch. 🙂

Im Veganz gibt es immer mal wieder eine Verkostung. Gestern war es Dinkelbrot mit sehr leckeren veganen Schokocreme.

Folgendes Gespräch zwischen einer ca. 40-jährigen Mutter und ihrem vielleicht 4-jährigen Sohn entstand:

Junge: „Mama, kann ich so ein Brot kosten?“

Mutter: „Nein. Ich will nicht, dass Du Dich mit sowas hier satt isst. Und Du dann zu Hause Deinen grünen Smoothie und Deinen grünen Salat nicht mehr ist.“

Junge in geduckter Haltung und leiser Stimme: „Bitte Mama, nur ein Stück.“

Mutter von oben: „Also, wenn Du weiter so ein Theater machst, dann gehen wie hier nie wieder einkaufen.“

Die Mutter zog den Jungen weg und ging zur Kasse. Er sagte nichts mehr. Traute sich nicht.

Ich blieb schmunzelnd und vor allem nachdenklich zurück und erzählte es gleich Alex. Der nur mit dem Kopf schüttelte.

Also, wenn MEIN Enkelsohn „Theater“ macht, dann hat das ganze Veganz was davon und die ganze Straße. Das kann versprechen.

Ich liebe Kinder, die ihren eigenen Kopf haben. Wir dürfen den Willen unserer Kinder nicht komplett brechen.

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Die Mutter wird ihren Sohn sehr bald „verlieren“. Er wird sich abwenden, da er in keiner Weise sich selbst wahrnehmen darf. Mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit wird dieser Junge kein Veganer und schon gar kein Rohköstler werden.

Ich möchte keinen meiner Mitmenschen ins Unrecht setzen und Menschen nicht meine Art des Lebens im wahrsten Sinne „aufdrücken.“ Ich kann nur inspirieren. Einladen und Mut machen, auszuprobieren, was vegane Rohkost in uns bewirken kann. Mehr nicht. Nur Vorleben.

Und jeder kann essen und sein, was und wie er es selbst möchte.

Ich tue das, wofür ich gerade stehen kann. Und wenn ich das tue, wofür ich die Verantwortung übernehmen kann, schaue ich in den Spiegel:

„Jawoll, dafür stehe ich gerade. Das bin ich.“ Ich bin allerdings nicht die Anderen. Hin und wieder schaffe ich es … 😉

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Niemand hat das Recht zu gehorchen. (Hannah Arendt)

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4 Kommentare

  1. Pingback: Warum kein Machtstreben unseren Kindern gut tut ... - rawrebel.de

  2. Wie wahr du Liebe. Danke fürs Teilen

    Du weißt ja das mir bei meinen Kindern gesunde Ernährung wichtig ist, aber es ist nicht alles und sie sollen auch für sich selbst lernen was gut für sie ist.

    Und ich bin zum Glück nicht dogmatisch. .. Wie du sagst….Kann der Schuss nur nach hinten los gehen.

    Drück dich Jen

    Antworten

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