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Warum mich vegane Rohkost allein nicht glücklicher macht …

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… und was sie für mich bedeutet.

Ich schreibe mit meinem Herzen, offen und ehrlich. Darüber, was mich bewegt. –
Seit geraumer Zeit bin ich zu 98 % Rohkostveganerin. Das war nicht immer so, da ich nicht als solche geboren bin.

In dieser Woche sorgte der Beitrag von Sarah Wiener „Vegan ist auch keine Lösung“ für Unruhe in den sozialen Netzwerken. Und das ist gut so. Der Artikel ist sehr lesenswert, finde ich. Ihr Blick auf die vegane Welt ist anders und sehr gelungen. Vegane Ersatzprodukte sind künstliche Nahrungsmittel, die im „Labor“ hergestellt werden. Für mich stellt sich da die Frage, ob das der richtige Weg – falls es überhaupt ein richtig oder falsch gibt – sein kann.

Hier der Link zu diesem Beitrag: http://enorm-magazin.de/vegan-ist-auch-keine-loesung

Der Beitrag lässt mich nachdenken. Lässt mich darüber nachdenken, was mich bewegt.

Wie ich in der Vergangenheit mit meinem eigenen Körper und meiner Gesundheit umgegangen bin, lässt sich kaum beschreiben. Doch, es lässt sich beschreiben – später.
Geradezu unbedarft habe ich aus einer Ressource geschöpft, die sich irgendwann ausgezehrt hätte. Meine überdeckenden Kompensationsmechanismen mit entsprechenden gesundheitlichen Einschränkungen waren allgegenwärtig. Ich verhielt mich krankheitsfördernd, ignorant und körperlich missachtend – obwohl ich es besser wusste. Warum war das so? Meine Suche nach diesem „Warum?“ führte mich immer tiefer zu den auslösenden Ursachen.

Nach der schrittweisen Umstellung auf vegane Rohkost (wie es dazu kam, schreibe ich in einen anderen Beitrag) wurde mir immer bewusster, dass mir Kochkost nicht gut tat.

Mein „Verlangen“ nach Gekochtem hatte nichts mit Hunger zu tun. Ich „verwendete“ also Gekochtes in dem Maße, wie es mich seelisch befrieden sollte?? War es denn tatsächlich so, dass das was und wie viel ich aß, mich emotional befrieden sollte? Was nicht gelang. Es befriedete mich keineswegs.

Hinzu kam hin und wieder meine leicht depressive Grundstimmung nach dem Essen von Gekochtem. Ich beschreibe es mal so: Zur „Belohnung“ aß ich – auch ohne Hunger – und wusste genau es tut mir im nachhinein alles andere als gut. Und zu allem Überfluss hatte ich auch noch Schuldgefühle. Schöne Scheiße. So erging es mir.

Jetzt wird mir auch klar – noch klarer – aus welchem Grund Diäten nicht gelingen können. Meine vielen Diäten nicht gelingen konnten. Nicht langfristig. Und so funktioniert ja auch keine „14-Tage-Brigitte-Diät“ und wenn es einfach wäre, dann könnte es ja jeder. Es ist nicht einfach. Gekochte Nahrung war der Trostspender in meinem Leben. Ist der Trostspender in unserer Zivilisation. Der Mensch kann sein Essverhalten eben nicht so einfach selbst bestimmen.

Sicher bin ich ziemlich vorbelastet, da ich Essen über einen langen Zeitraum unkontrolliert und schon selbstschädigend zur Kompensation verwendet habe. Es geht nicht ums Essen. Es geht ums nicht Fühlen wollen und können.

Meine Begeisterung für die vegane Rohkost lässt mich nun immer deutlicher ein Gefühl dafür entwickeln, was mich nährt. Das gelingt mir immer besser. Rohkost lässt mich an „Fuck up“-Tagen besser und einfacher bei mir sein und meist bleiben. Und mich weniger von mir „entfremden“. Vegane Rohkost erleichtert mir das Aushalten und die Begegnung mit den Tiefen meiner Seele. Gekochtes Essen allerdings verstärkt meine Gefühle. Ich habe eher das Empfinden, dass der Schatten meiner Seele dadurch noch verstärkt wird. So wie jede andere Droge, die momentane Stimmungslage eben auch verstärkt. Es schließt sich vielleicht auch endlich der Kreis. Ich habe lange danach gesucht. Vielleicht das „Warum?“ dahinter? …

Rohkost hat mein Leben von Grund auf verändert. Das bedeutet Rohkost für mich.

Vegane Rohkost allein macht mich allerdings nicht glücklicher. Was auch immer dieses Wort bedeutet?

Meine Wahrheit: Mein Leben ist seit einiger Zeit (Anfang März 2014!!) eine emotionale Achterbahn. Im Moment habe ich allerdings das Gefühl in der ersten Reihe zu sitzen und auch noch den Fahrtwind erleben zu dürfen.

Ich befinde mich auf meinem Weg. Dem Weg der seelischen Heilung. Und ich habe das Gefühl – schon seit längerem – das dieser Weg morgen Mittag wahrscheinlich noch nicht beendet ist. Vegane Rohkost hilft mir dabei. Beschleunigt meinen Weg.

Willkommen in meinem Leben!

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  6. Ich stieß gerade via Facebook auf Deinen Blog aufmerksam geworden und bin froh darüber, dass es Ihn gibt! Es sollte jeden Tag ein paar mehr davon geben. Von Menschen die sich über Ihren Konsum und Lebensstil Gedanken machen und natürlich auch deren Blogs die davon berichten.

    Berichten jedoch in einer Form die Vor-lebt und nicht Vor-schreibt.

    Wir beschäftigen uns in ähnlicher Weise mit diesen Themen und haben mit heute begonnen mit unserer Großfamilie auf eine vegane Ernährung umzustellen. Bisher haben wir zu 80-90% vegan gelebt. Natürlich schreiben wir den Kindern das nicht zwingend vor, doch zu Hause gibt es einfach keine tierischen Produkte mehr – es sei denn die Kids schleppen es selbst an.
    Unsere Kinder unterstützen diesen Schritt weil es von 80-100% kein sehr großer Schritt mehr ist, dennoch wird es spannend werden 😉

    Danke für Deinen Artikel hier, den werde ich hier in der Familie demnächst vorlesen.

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  15. I blog often and I really thank you for your information. The article has really peaked my interest.
    I will book mark your blog and keep checking for new information about once per week.
    I opted in for your RSS feed too.
    homepage (Isabel)

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    • Dear Isabel,
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      I blog about very different things, fellings and situations in my life. Mostly with a little bit of self-irony. If it makes you laugh, I must be doing something right. 🙂
      Sincerely
      Astrid

      Antworten

  16. Als jemand, der FÜR SICH SELBST den veganen Weg weder als den richtigen erkannt hat, zu seinem körperlichen und seelischen Wohlbefinden zu gelangen, noch der unsäglichen Massentierhaltumg Einhalt zu gebieten und der auch viele Ungereimtheiten und Gesundheitsrisiken in der veganen Praxis sieht, freue ich mich über den sehr individuellen und v.a. undogmatischen Beitrag ohne missionarischen Unterton – Danke!
    Leben im Allgemeinen und Ernährung im Besonderen sind hoch individuelle Geschichten. Die „one-size-fits-all“-Ernährung wird es nie geben. Find your own way!
    LG

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    • Lieber Stefan,
      schön, das Du gelesen hast. Danke für Deine geschriebenen Worte. „Vegan-Nazis“ und Rohkostmissionare gibt es mittlerweile zu Hauf. Und Dogmatismus verhindert Zusammenkunft und Austausch. Das erfahre ich immer wieder.
      Vielleicht bis bald!!
      Astrid

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  17. Danke für diesen ehrlichen Einblick in Deine Seele! Sehr bewegend und beeindruckend.
    Und gleichzeitig motivierend zum weiter machen!

    Danke!

    Liebe Grüße
    Hans-Jürgen

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    • Ja, es viel mir nicht leicht. Ich habe lange an dem Beitrag gesessen. Alles andere wäre nicht „ich“ gewesen.

      Und ich bin froh jetzt am Start zu sein. Ich freue mich über einen Austausch, der ohne dieses Medium „Internet X.0“ nicht möglich wäre.
      Vielen lieben Dank, lieber Hans-Jürgen.
      Liebe Grüße
      Astrid 🙂

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